Im September 1985, als die Welt in Reutlingen, dem Tor zur schwäbischen Alb noch in Ordnung war, begannen die vier Schulkameraden Dominik Kuhn, Matthias Christner, Jörg Heckel und Jürgen Hoffmann, im Mathe-Unterricht gezeichnete und dann selbst zusammengebastelte Lautsprechersysteme auf Schul- und Privatparties zu Taschengeld-Preisen zu vermieten. Der legendäre Name der kleinen Unternehmung: RENT-A-DRÖHN. Eingesetzt wurden die in Ferienjobs hart erarbeiteten und für DM 629.- gekauften, ersten Technics-Plattenspieler, Markenmischpulte, Endstufen und die fleißig gesammelten Schallplatten.
Veranstaltungen, die mit dem eigenen Material nicht zu schaffen waren, wurden einfach mit zugemieteten Großbeschallungssystemen betreut. Natürlich wurde auch damals schon Handel betrieben und die Firma begann schnell, auf gesunden Beinen zu stehen.
Am 24. September 1987, als der letzte der vier Freunde das
18. Lebensjahr erreicht hatte, kam der Weg auf's Rathaus, um das Gewerbe
anzumelden. Damals kostete ein Gewerbeschein noch DM 10.-. Leicht bezahltes
Geld, das den Unterzeichnern bis heute nichts anderes als die unaufgeforderte
und lästige Zusendung der Unterlagen von Adressverlagen, Handelskammern
und sonstigen Teppichhändlern bescherte. Als Firmentitel entschied man
sich für die in der Physik vielbesungene Phase, das Logo war von einem
Flyer der nordostgriechischen Discothek Salina in Nea Iraklitsa inspiriert.
Matthias Christner und Dominik Kuhn kamen recht bald auf den Gedanken, der Verleih und die Konzentration auf Live-Beschallungen könnte ihnen mehr Spaß machen, als der Handel - Jürgen Hoffmann und Jörg Heckel behielten den Part der Verkäufer innerhalb der Firma. Der Erlös aus allen Aktionen wurde damals noch brüderlich zwischen allen Gesellschaftern aufgeteilt und die Erkenntnis, daß sich diese Methode für die Zukunft nicht wirklich rechnen würde, folgte auf dem Fuß.
Im Februar 1988 wurde die Firma freundschaftlich in zwei Teile zerlegt: Die Herren Christner und Kuhn gründeten C+K AUDIOSERVICE, Hoffmann und Heckel blieben im Sattel von Phase Acoustic Systems. Das Firmenlogo, das Dominik Kuhn (der von je her mit einer Beschriftungsmanie gesegnet war) seinerzeit mit dem Rapidographen reingezeichnet hatte, wurde später feierlich für DM 20,- an Jürgen Hoffmann verkauft.
Anfang 1989 begannen Jörg Heckel und Jürgen Hoffmann den Einkauf professionellen Equipments wie Turbosound (TSE-Serie), BSS-X-Overs, D.A.S. Coaxial und Bi Driver-Lautsprecher oder Lab Gruppen Endstufen. Verkauft und vermietet wurde gleichermaßen. Der Verkaufserfolg hatte damals noch nicht das heutige Niveau erreicht, bemängelte doch so mancher interessierte Discothekenbetreiber das Fehlen von Bart, Familie und eigenem Wohnsitz bei den beiden PHASE Gesellschaftern.
Die eigentliche Geburtsstunde für PHASE ACOUSTICS war Mitte 1990. Jörg Heckel entschloß sich, Computerwissenschaften in den USA zu studieren und die Firma wurde erneut aufgetrennt. Von nun an ging alles recht schnell und Jürgen Hoffmann begann, eine Tonanlage nach der anderen zu installieren - wovon jede einzelne bis heute noch in Betrieb ist.
1992 übernahm PHASE ACOUSTICS den deutschen Exclusiv-Vertrieb der Discomixer der US-Marke biamp systems aus Portland, Oregon (Silicon Forest). Jürgen Hoffmann half mit, die Produkte SCM7600 und DJ5600 umzugestalten, was auch zu einem kleinen Rekord führte: PHASE ACOUSTICS verkaufte bis heute mehr biamp-Discomixer als jeder andere biamp-Importeur dieser Erde jemals zuvor.
Ab 1993 stellte PHASE ACOUSTICS den Direktverkauf ein und übernahm den Exklusiv-Vertrieb der Lautsprechermarken PAS (Professional Audio Systems aus Carlsbad, California) und OWI aus Compton, einem berüchtigten Stadtteil von L.A., letztere Marke bekannt als Hersteller der original L.A. Rocker Lautsprecherfelsen, zu "übersehen" in allen wichtigen Freizeitparks unserer Erde.
Seit 1996 vertreibt PHASE ACOUSTICS hochwertige Marken wie RODEC in Deutschland und der Schweiz sowie OWI in mehreren europäischen Ländern. Die Entwicklung einer eigenen Marke unter Einbringung aller Erfahrungen ließ auch nicht lange auf sich warten: HI-LEVEL Mischpulte werden seit 1996 exklusiv produziert und zunehmend weltweit exportiert.
Seit 1999 vertreibt Phase acoustics die japanischen TAD Lautsprecherkomponenten exklusiv in einigen europäischen Ländern.
2006-2007 ging der Platz aus und es wurde ein KfW40-Passivhausgewerbeobjekt erstellt über welches mehrfach im Ökotest-Magazin aufgrund seiner Effizienz und Nachhaltigkeit berichtet wurde.
2011 wurde der Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Seit 2014 berät Phase acoustics in Elektromobilitätsfragen und vertreibt Elektrofahrzeuge. Für 2017 ist der endgültige Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter geplant.
Und was machen die ehemaligen RENT-A-DRÖHNLER heute?
Jörg Heckel ist bei der Robert Bosch GmbH maßgeblich an der Entwicklung von Kfz High-Tech beteiligt (beim Aufprall auf den Airbag in einem neuen VW Passat ist seine Arbeit deutlich zu spüren) und beruflich nach Japan versetzt worden. Jetzt wieder zurück nach Leonberg im Bereich Fahrerassistenz.
Matthias Christner, der irgendwann auch bei C+K AUDIOSERVICE ausstieg, ist der Branche treu geblieben. Nach einem erfolgreich absolvierten Physikstudium und jahrelanger Arbeit auf dem Tournee- und Großbeschallungssektor ist er nun in der Entwicklung für d+b audiotechnik ag tätig.
Dominik Kuhn betrieb die alte Verleihfirma unter dem neuen Namen STARPATROL weiter, konzentrierte sich aber eher auf seine Tätigkeit als Leiter des holländisch-deutschen Veranstaltungstechnik-Riesen The Production Factory GmbH. In dieser Zeit entwickelte sich die STARPATROL von der Veranstaltungsbranche weg und mauserte zu einer erfolgreichen Film- und Musikproduktionsgesellschaft: dodokay
Dem Namen RENT-A-DRÖHN trauern sie alle bis heute noch nach...
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